Nach jahrelangem Einsatz schaffte es der Siegener Rechtsanwalt Karl-Hermann Schulte-Hillen im Jahr 1968, Anklage gegen den Contergan-Hersteller Grünenthal zu erheben und vielen Geschädigten damit Entschädigungen zu gewähren.
Anja Koch erzählt von ihrer Schwester Rita, die am 17.07.1960 auf die Welt kam – fast taub, ohne Ohrmuscheln und mit starken Beeinträchtigungen des Sehvermögens und des Rückens. Erst nach Jahren konnte bewiesen werden, dass die Fehlbildungen auf die Einnahme von Thalidomid (Contergan) zurückzuführen waren. Stationen in Ritas Leben waren eine inklusive Kita in Kaan-Marienborn, die Gehörlosenschule in Dortmund und ein speziell für sie eingerichteter Arbeitsplatz im Straßenbauamt der Stadt Siegen, nachdem sie in Essen zur Bauzeichnerin ausgebildet worden war. Ritas Leben war geprägt durch ihr Schicksal, das im zunehmenden Alter mit Schmerzen und Depressionen einherging. Aber mit ihrem Mut und ihrer Willensstärke gelang es ihr trotzdem, ein selbständiges und selbstbestimmtes Leben zu führen. Rita verstarb im Alter von 54 Jahren.
Zeitzeugin: Anja Koch, Schwester von Rita Morgenschweis
Bildquelle: Anja Koch, Privat
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