Musik für alle

Wie die Musik in den Schlosspark kam

Gerhard Lange erinnert sich an ein Stück Kulturgeschichte – das Video entstand am 22. Mai 2020 im Siegerlandmuseum.

Schon seit 38 Jahren haben die Sonntagnachmittage zwischen Mai und September einen festen Termin:
16 Uhr im Schlosspark!

Unter den gelben Pavillons spielen Bands jeder Couleur und unterhalten für eine gute Stunde ihr Publikum mal mit leisen und nachdenklich stimmenden, mal mit lauten und mitreißenden Tönen. Nicht nur regionale Künstler treten auf, sondern auch internationale Gruppen, Sängerinnen, Musiker und Chöre.
Von Beginn an gehörte der freie Eintritt zum Konzept, um vielen Menschen den Besuch der Konzerte zu ermöglichen – Sponsoren und Spenden machen es möglich.

Gerhard Lange war langjähriger Mitarbeiter und bis 2005 Leiter des Kulturamtes. Er war Erfinder und Organisator von „Sonntagnachmittag um 4 im Schlossgarten“ und erzählt im Video, wie alles mit einem Glückslos der NRW-Lotterie und einem dienstlichen Auftrag des damaligen Bürgermeisters Hans Reinhardt begann, was die Schlosspark-Konzerte mit dem „Theater um das Siegener Theater“ zu tun haben und wie Blitz und Donner das Auftaktkonzert am 1. Mai 1982 begleiteten.

11. Juni 2020

Video

Impressionen

Fotos: Mit freundlicher Genehmigung von Ricardo Orlando (DiWerk – das digitale Werk Netphen, Fotos 1+2), Stadtarchiv Siegen (Bestand 704, Fo 2651 und Bestand 750, Nr. 1073, Fotos 3+4) und Hermann Schäl (Foto 5).

Infos

Vom Unser Siegen-Team

Unser Siegen ist dem Zeit.Raum Siegen-Wiki stark verbunden – dort findet man folgenden Eintrag über den Schlosspark:
Während des Zweiten Weltkriegs erlangte der Park eine besondere Bedeutung als Erholungsort für die Siegener Bevölkerung. Angesichts der durch den Krieg eingeschränkten Reisemöglichkeiten warb die Siegener Zeitung unter der Überschrift „Ferien – daheim erlebt und gestaltet. Rundgang durch die Anlagen am Oberen Schloss“ dafür, die Ferien Zuhause und besonders im Schlosspark zu verbringen.3)
Nach dem Luftangriff vom 16. Dezember 1944, bei dem auch das Obere Schloss schwer getroffen wurde, blieb der Schlosspark vorerst sich selbst überlassen. In den folgenden Jahren wurde er nur noch als Gemüsegarten genutzt. Noch 1950 klagte ein Leser der Siegener Zeitung in einer Zuschrift, der Schlosspark sei kein „einladendes Grünplätzchen“4) mehr. Er solle, im Gegensatz zu der „kahlen Stadt“, wieder ein Ort werden, auf den die Bürgerinnen und Bürger stolz sein und an dem sie sich erholen könnten. Und tatsächlich galt der Schlosspark schon wenige Jahre später wieder als „gute Stube“ der Stadt Siegen und wurde in der Siegener Zeitung als „beliebter Aufenthaltsort für alle […], die Naturschönheit, Ruhe und Entspannung suchen“5) angepriesen.
Im Winter 1972 begann eine gründliche Umgestaltung des Schlossparks, die pünktlich zur 750-Jahr-Feier der Stadt Siegen 1974 abgeschlossen war. Ziel der Maßnahme war es, eine „Oase der Ruhe und aktiven Freizeitbewegung“6) für die Bevölkerung zu schaffen.
1981 wurde am Oberen Schloss für 500.000 Mark ein Gastronomie-Bereich mit Schlosscafé gebaut. Wenige Jahre später komplettierte ein Musikpavillon am südlichen Ende des Parkgeländes das Freizeitangebot am Oberen Schloss. Die kontinuierliche Um- und Neugestaltung des Geländes dauert bis in die Gegenwart an.

Lageplan

Schlagworte

Zeitzeuge: Gerhard Lange

Gerhard Lange war viele Jahre erst Mitarbeiter, später dann bis 2005 Leiter des Siegener Kulturamts.
1982 rief er die Musikreihe „Sonntagnachmittags um 4 im Schlosspark“ ins Leben, die bis heute ein fester Bestandteil des Kulturprogramms der Stadt Siegen ist.

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