In den Fünfzigerjahren lebte Ursel Decker als Kind am Wellersberg. Die Zeitzeugin erinnert sich an die Winter-, Advents- und Weihnachtszeit damals. Als Fünfjährige zog sie mit ihrer Familie in eine Eisenbahnerwohnung an der Obenstruthstraße, die für die bescheidenen Verhältnisse, in denen die Zeitzeugin aufwuchs, beträchtlichen Komfort bot: Es gab ein Badezimmer, und sogar im Wohnzimmer wurde geheizt. Die Kinder rodelten den ganzen Wellersberg hinunter bis in die Tiergartenstraße, und anschließend wärmten sie sich und trockneten sie ihre Kleidung am Kanonenofen. Ursel Decker erinnert an Bräuche und Gepflogenheiten, die es heute nicht mehr gibt, aber auch an solche, die überdauert oder sich wenig geändert haben. Im Advent wurde gefastet, aber auch gebastelt und gebacken. Die Vorfreude und Spannung waren sehr groß, besonders natürlich am 24. Dezember, der bis zum Abend ein Tag der Abstinenz war.
Zeitzeugin: Ursel Decker (in den 1950ern am Wellersberg aufgewachsen)
Fotos: Ursel Decker, Herbert Bäumer
Da es keine Aufnahmen von Familie Decker aus der damaligen Advents- und Weihnachtszeit gibt, greift Unser Siegen gerne auf das Privatarchiv von Herbert Bäumer zurück, der in den 1940ern und 1950er Jahren in Gosenbach aufgewachsen ist.
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