
Der 91-jährige Walter Schneider erinnert sich an den 16. Dezember 1944, als er sein Zuhause an der Tiergartenstraße verlor. Nachmittags beim Bombenalarm musste er mit der Mutter in Windeseile im gegenüberliegenden Bunker Schutz suchen. Walters drei Jahre jüngerer Bruder Gerhard fehlte, er war in der Stadt unterwegs. Sie mussten schon bald den Bunker verlassen und wechselten in den Stollen in Höhe Heeserstraße. Gerhard fehlte immer noch, der Vater kümmerte sich darum, dass das langgezogene rote Backsteinhaus, in dem die Schneiders und viele andere Eisenbahner wohnten, nicht abbrannte. Der Zeitzeuge musste mehrmals zwischendurch den Stollen verlassen, um seinen Bruder zu suchen, der abends endlich wieder auftauchte. Sein Vater verhinderte zwar, dass das Haus abbrannte, die Familie verlor jedoch ihre Wohnung und siedelte zum Onkel von Walter Schneider nach Trupbach um. Wie Walter Schneider die letzten Kriegswochen dort erlebt, schildert er in einem weiteren Zeitzeugenbericht, der demnächst veröffentlicht wird.
Zeitzeuge: Walter Schneider, Jahrgang 1930, erlebte den 16. Dezember 1944 an der Tiergartenstraße
Bildquelle: Herbert Bäumer, Sammlung Herbert Bäumer, Sammlung Lars Bohn, privat
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