Im August 1946 kam die 14-jährige Ruth Schreiber nach einer tagelangen Odyssee in Vieh- und Personenwaggons in der Kaserne am Wellersberg in Siegen an. Die heute 89-Jährige erzählt von ihrer Vertreibung und der unfreiwilligen Reise ins Unbekannte und von ihrem Aufenthalt in dem großen Durchganglager für Vertriebene aus den damaligen deutschen Ostgebieten. Sie erinnert sich daran, dass sie, wie auch die anderen Schlesier, vom Grad der Zerstörung Siegens schockiert war. Dass sie, den sehr bescheidenen Umstände zum Trotz, heilfroh war, in Siegen zu sein, satt und sauber – und vor allen Dingen in Sicherheit. Die Zeitzeugin ging damals davon aus, in wenigen Wochen wieder in ihre Heimat Waldenburg zurückzukehren, nicht ahnend, dass ihre nächste Station Bad Laasphe-Puderbach ihre neue Heimat werden würde, wo sie bis heute lebt.
Zeitzeugin: Ruth Schreiber, 1946 aus Schlesien vertrieben
Fotos: Walter Nies/Stadtarchiv Lippstadt, Herbert Bäumer
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