Bruno Kneppe war 14 Jahre alt, als er seinen „schrecklichsten Abend im Stollen auf der Schieferhalde“ erleben musste. Am 1. Februar 1945 ereignete sich der zweite große Angriff auf die Stadt Siegen. Auch die Bertramssiedlung in der Winchenbach wurde bombardiert. Es gab Todesopfer, und einige Häuser in der Nachbarschaft des Zeitzeugen wurden getroffen. In den Folgewochen blieben die Winchenbacher immer länger im Stollen, frische Luft wurde knapp, Hygiene war kaum möglich. Bruno Kneppe erinnert sich in seinem Textbeitrag außerdem an seinen Vater, einen Sozialdemokraten, der Risiken einging, nicht nur, weil er den „Feinsender“ hörte. Gefährlicher für ihn war es sicher, dass er Zwangsarbeiter mit nach Hause brachte, um sie bei sich wohnen zu lassen und damit sie sich „einmal richtig und mit anderen Lebensmitteln satt essen“ konnten. Schließlich blickt der Siegener auf das Hamstern kurz nach dem Krieg zurück, als er mit seinem Vater vom Bahnhof Kaan-Marienborn aus mit Güterzügen nach Hessen fuhr.
Zeitzeuge: Bruno Kneppe, in den 1940er Jahren in der Winchenbach aufgewachsen
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