Als Siegen Bürbach schluckte

Erinnerungen an drei kommunale Neugliederungen

Als Karl Wilhelm Kirchhöfer, Jahrgang 1933, 1961 in die Kommunalpolitik eintrat, war die Gemeinde Bürbach noch selbständig, wie auch weitere 113 Ortschaften im Siegerland. Der damalige Kreis Siegen war zersplittert. Es gab einwohner-, wirtschafts- und steuerstarke Kommunen neben kleinen Sprengseln, die weitgehend landwirtschaftlich geprägt waren und mithin wenig Möglichkeiten hatten, in die Entwicklung ihres Ortes zu investieren. Als dann das Land Nordrhein-Westfalen 1966 das 1. Siegerlandgesetz zur kommunalen Neugliederung erließ, stieß dieses dennoch vielerorts auf Widerstand. So auch in Bürbach, wie sich Karl Wilhelm Kirchhöfer, damals stellvertretender Bürgermeister und Gemeindedirektor, erinnert. Bürbach wurde von Siegen „geschluckt“. Zwei weitere kommunale Neugliederungen folgten 1969 und 1975, bis Siegen schließlich 23 Stadtteile und 117.000 Einwohner hatte. Die Stadt setzte ehrgeizige Projekte um, obwohl das Geld von Anfang an knapp war. All dies hat Karl Wilhelm Kirchhöfer miterlebt. Von 1969 bis 2004 gehörte er in ununterbrochener Folge dem Rat der Stadt Siegen an. 1994 bis 1999 war er der letzte ehrenamtliche Bürgermeister der Stadt. In den Wahlperioden vor 1994 und nach 1999 hatte Kirchhöfer den SPD-Fraktionsvorsitz inne. Kirchhöfer ist Träger des Ehrensiegels der Stadt Siegen, des Bundesverdienstkreuz am Bande des Verdienstordens und des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse. Bis heute ist der 88jährige als sachkundiger Bürger in der Siegener Kommunalpolitik aktiv.

23. April 2021

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Zeitzeuge: Karl Wilhelm Kirchhöfer

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Fotos: Dieter Tröps: Bürbach. Ortsgeschichte eines Siegener Stadtteils, Herausgeber: Interessengemeinschaft Ortsgeschichte Siegen-Bürbach, 1983

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