Die Bismarckhalle – ein Ort des Feierns und des Schauspiels

Die Bismarckhalle in Weidenau hat viel zu erzählen oder vielmehr die Menschen, die dort zu Gast waren, sei es als Akteur oder als Zuschauer. Seit 1949 und bis in die 200er-Jahre war Martin Gummersbach immer wieder beides.

Schätze der Nachkriegszeit: Lederball, Chewinggum und Fahrrad

Martin Gummersbach erzählt Nachkriegserinnerungen aus seiner Kindheit, die ihm besonders gut und lebhaft in Erinnerung geblieben sind, weil sein Vater ihm ganz besondere Dinge von der Arbeit mitbrachte: Mit einem echten Lederball, amerikanischem Chewinggum und einem eigenen Fahrrad war er zeitweise der König in seinem Viertel.

Ferienjob in den 1950er Jahren: der Hochhausbau in Klafeld

Das Krupp-Hochhaus in Geisweid wurde in den 1905er Jahren errichtet. Martin Gummersbach, damals Gymnasiast, hat dort drei Wochen als Ferien-Hilfsarbeiter mitgewirkt. Er erinnert sich, wie er als 15-Jähriger viel Dreck und viel Gefahr und einen speziellen Chef in Kauf nahm, um sein erstes eigenes Geld zu verdienen.

Mangel nach dem Krieg – Schlange stehen und richtiger Streuselkuchen

Martin Gummersbach erinnert an den Mangel und die Rationierung unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg. Obst und Wurst waren etwas ganz Besonderes. Dafür musste er als kleiner Junge vor der Rheika-Filiale im Weidenauer Schneppenkauten lange Schlange stehen – lieber erinnert er sich an das „Top-Event“ Streuselkuchen.

Kinder, Fliegeralarm!

Meine Eltern wohnten seit 1938 an der Fürst-Moritz-Straße 6, wo sich heute der Durchgang zur Bahnhofstraße befindet, in unmittelbarer Nähe des Herrengartens.
Mein Vater Alfred Fries, der Torwart der legendären Handballmannschaft der Sportfreunde Siegen (Deutscher Vizemeister 1930), war zur Zeit des Bombenangriffs als Soldat im Kriegseinsatz an der Front. Meine Mutter Gertrud erlebte den furchtbaren Angriff mit ihren vier kleinen Kindern „mittendrin“ – genau drei Tage nach dem vierten Geburtstag von meiner Zwillingsschwester und mir.