Aus unserem Stolleneingang sahen wir, dass im gegenüberliegenden Teil der Stadt das zivile Leben wieder begann – Schornsteine rauchten. Wir kehrten in unser beschädigtes Wohnhaus zurück. Unser Leben spielte sich zunächst in der Waschküche ab. Allmählich machten wir auch die Erdgeschosswohnung brauchbar.
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Kinder, Fliegeralarm!
Meine Eltern wohnten seit 1938 an der Fürst-Moritz-Straße 6, wo sich heute der Durchgang zur Bahnhofstraße befindet, in unmittelbarer Nähe des Herrengartens.
Mein Vater Alfred Fries, der Torwart der legendären Handballmannschaft der Sportfreunde Siegen (Deutscher Vizemeister 1930), war zur Zeit des Bombenangriffs als Soldat im Kriegseinsatz an der Front. Meine Mutter Gertrud erlebte den furchtbaren Angriff mit ihren vier kleinen Kindern „mittendrin“ – genau drei Tage nach dem vierten Geburtstag von meiner Zwillingsschwester und mir.
Freunde für immer
Seit dem 22. September 1957, also seit über sechzig Jahren, bin ich Fan der Sportfreunde Siegen.
An diesem Tage habe ich in Begleitung meines Bruders zum ersten Mal ein Fußballspiel auf Naturrasen gesehen. Es war der Tag der Einweihung des Leimbachstadions. Unter den Klängen des River-Kwai-Marsches liefen die Mannschaften vom Hombrucher FV 09 und den Sportfreunden Siegen ein. Das Endergebnis von 2:1 für die Sportfreunde war für mich damals noch nebensächlich. Mich haben die vielen Zuschauer, der grüne Rasen und das gesamte Drumherum dermaßen beeindruckt, dass ich als damals Zwölfjähriger beschloss: „Hier will ich zukünftig immer Fußballspiele sehen.“
Im Bubble-Gum-Fieber
Die Kaugummiautomaten meiner Kindheit in der Dreisbach-Siedlung gibt es schon lange nicht mehr. Wenn ich mich richtig erinnere, hing einer an der Hauswand des nächsten „Tante Emma-Ladens“, ein anderer in der Nähe der Bushaltestelle, an der wir allmorgendlich auf die Fahrt zur Grundschule Fischbacherberg warten mussten.
Von der Zinkwanne in die Badeanstalt
„Und samstags in die Zinkbadewanne“, so hieß es immer auf dem großväterlichen Bauernhof in Afholderbach, wo wir nach einem verheerenden Luftangriff eine Bleibe gefunden hatten. Es roch nach Seife, Qualm und verbranntem Holz, und Dampf aus Waschkessel und Badewanne hüllte die Decke der Waschküche ein.
„Do dich schwinn a, datt de dich nett verkällst“, rief mir meine Großmutter mahnend zu, nachdem ich widerwillig dem wohltuenden Bad entstiegen war. Meine Eltern wussten, wie sehr ich das Badefass liebte und mich schon immer auf die Wochenenden freute.
Groß in Fahrt im 1:87-Format
Rückblick. 2011: Wir stehen in einem leeren Raum. Nach einigen Überlegungen entschließen wir uns, unsere Heimat, das Siegerland, in den 1970er Jahren, nachzubauen. Im fertigen „Miniatur-Siegerland“ sind nun allerlei eigene Erlebnisse und Beobachtungen eingebaut, keine der mehr als eintausend Figuren steht zufällig an ihrem Ort, alle erzählen eine Geschichte.
„Ausgebunkert“
Wer in der Siegener Oberstadt, auf die Siegbergstraße einbiegt, der steht nach wenigen Metern vor einem imposanten Gebäude: Der Turm eines ehemaligen Hochbunkers ragt dort acht Stockwerke hoch in den Himmel. Ein so massives Stück Stadtgeschichte mit neuem Leben zu füllen, war eine Herausforderung …
Im Trödelfieber
Nachts um halb vier in Geisweid: Mit einem leisen Klopfen am Autofenster der Fahrerseite wecke ich die beiden Insassen, die seit Mitternacht in der ersten Reihe der Warteschlange stehen. Ich schaue ins Wageninnere und sehe …
Alles gut im Westerwald?!
Im Sommer 1945 war die Versorgung mit Lebensmitteln besonders knapp. Meine Mutter machte mir den Vorschlag nach Willingen in den Westerwald zu fahren …
Auf zu neuen Ufern
Die Aktionen und Arbeiten zum „Neuen Siegufer“ habe ich über Wochen und Monate bis zur Eröffnung mit der Kamera begleitet.
An den Anfang meines Videos habe ich den wunderschönen „Scheiner-Blick“ von Jakob Scheiner gesetzt.