Gefahr im Fünf-Meter-Raum

Zu den Klängen des River-Kwai-Marsches laufen sie ein: Tabellenzweiter FV 09 Hombruch, aus einem Dortmunder Vorort, Deutscher Amateurmeister von 1958; in Rot-Schwarz und die Siegener Sportfreunde in ungewohntem Blau mit ihrem Kapitän Herbert Schäfer. Vor gut 1 ½ Jahren hatte Hombruch das Eröffnungsspiel im neuen Leimbachstadion knapp gewonnen, mit Amateur-Nationalspieler Prothmann als Mittelstürmer.

Das Aktive Museum Südwestfalen

Das Aktive Museum Südwestfalen e. V. ist ein Verein, der 1993 gegründet wurde.
Erklärtes Ziel der InitiatorInnen war es, dem Erinnern an das jüdische Leben in Siegen einen dauerhaften Ort zu geben und zwar an der Stelle, an der bis zum 10. November 1938 die Siegener Synagoge stand. Sie wurde, wie jüdische Gotteshäuser in ganz Deutschland, auf Geheiß des Nazi-Regimes niedergebrannt.

Musik für alle

Schon seit 38 Jahren haben die Sonntagnachmittage zwischen Mai und September einen festen Termin:
16 Uhr im Schlosspark!
Unter den gelben Pavillons spielen Bands jeder Couleur und unterhalten für eine gute Stunde ihr Publikum mal mit leisen und nachdenklich stimmenden, mal mit lauten und mitreißenden Tönen. Nicht nur regionale Künstler treten auf, sondern auch internationale Gruppen, Sängerinnen, Musiker und Chöre.
Von Beginn an gehörte der freie Eintritt zum Konzept, um vielen Menschen den Besuch der Konzerte zu ermöglichen – Sponsoren und Spenden machen es möglich.

Lachse in die Sieg!

Heute sind wir auch beim oberen Abschnitt der Sieg in einer insgesamt guten Situation. Für den Bereich der Stadt Siegen wird zurzeit das zentrale Klärwerk in der Rinsenau erweitert und biologisch/technisch umgerüstet – das technisch überholte Klärwerk in Siegen-Weidenau kann anschließend stillgelegt werden.

Mit Hightech gegen Corona

Als ich Anfang März 2020 anfing, im Fab Lab Siegen zu arbeiten, konnte noch niemand ahnen, dass sich nur wenige Wochen später alles verändern würde.
Als die Räume für die Öffentlichkeit geschlossen und wir alle ins Home Office geschickt wurden, wusste ich zunächst nicht, was zu tun war. Ein Teil meines Jobs ist es, interessierte Bürgerinnen und Bürger im Fab Lab Siegen willkommen zu heißen und Auskünfte zu 3D-Druckern, Virtual Reality und Lötwerkzeug zu geben – das fiel plötzlich alles weg.

Einmaleins im Luftschutzbunker

Vor 82 Jahren, zu Ostern 1938, wurde der Jahrgang 1931/32 eingeschult.
Für uns war das die Rosterstraßenschule, heute Diesterwegschule. Wegen der großen Anzahl der Schüler wurden zwei Klassen gebildet. Die eine Klasse bestand überwiegend aus Kindern aus der Winchenbach. Manche Gleichaltrigen kamen aber auch in die Häuslingschule und die Schüler aus der Hammerhütte waren auch noch irgendwie dazwischen.

Eimerchen her!

Aus unserem Stolleneingang sahen wir, dass im gegenüberliegenden Teil der Stadt das zivile Leben wieder begann – Schornsteine rauchten. Wir kehrten in unser beschädigtes Wohnhaus zurück. Unser Leben spielte sich zunächst in der Waschküche ab. Allmählich machten wir auch die Erdgeschosswohnung brauchbar.

Kinder, Fliegeralarm!

Meine Eltern wohnten seit 1938 an der Fürst-Moritz-Straße 6, wo sich heute der Durchgang zur Bahnhofstraße befindet, in unmittelbarer Nähe des Herrengartens.
Mein Vater Alfred Fries, der Torwart der legendären Handballmannschaft der Sportfreunde Siegen (Deutscher Vizemeister 1930), war zur Zeit des Bombenangriffs als Soldat im Kriegseinsatz an der Front. Meine Mutter Gertrud erlebte den furchtbaren Angriff mit ihren vier kleinen Kindern „mittendrin“ – genau drei Tage nach dem vierten Geburtstag von meiner Zwillingsschwester und mir.

Freunde für immer

Seit dem 22. September 1957, also seit über sechzig Jahren, bin ich Fan der Sportfreunde Siegen.
An diesem Tage habe ich in Begleitung meines Bruders zum ersten Mal ein Fußballspiel auf Naturrasen gesehen. Es war der Tag der Einweihung des Leimbachstadions. Unter den Klängen des River-Kwai-Marsches liefen die Mannschaften vom Hombrucher FV 09 und den Sportfreunden Siegen ein. Das Endergebnis von 2:1 für die Sportfreunde war für mich damals noch nebensächlich. Mich haben die vielen Zuschauer, der grüne Rasen und das gesamte Drumherum dermaßen beeindruckt, dass ich als damals Zwölfjähriger beschloss: „Hier will ich zukünftig immer Fußballspiele sehen.“

Von der Zinkwanne in die Badeanstalt

„Und samstags in die Zinkbadewanne“, so hieß es immer auf dem großväterlichen Bauernhof in Afholderbach, wo wir nach einem verheerenden Luftangriff eine Bleibe gefunden hatten. Es roch nach Seife, Qualm und verbranntem Holz, und Dampf aus Waschkessel und Badewanne hüllte die Decke der Waschküche ein.
„Do dich schwinn a, datt de dich nett verkällst“, rief mir meine Großmutter mahnend zu, nachdem ich widerwillig dem wohltuenden Bad entstiegen war. Meine Eltern wussten, wie sehr ich das Badefass liebte und mich schon immer auf die Wochenenden freute.